danke für Dein sehr informatives, sachbezogenes email ! Und dass Du meine Anmerkungen auch als sachbezogene Ich-Botschaft aufgefasst hast.
Aus Deinen Ausführungen ergeben sich bestimmte Konsequenzen. Diese sind für mich sehr aktuell relevant für die Gestaltung der Hannover Memorial Website. Ich will mich da natürlich ganz an neue Linien halten. Deshalb gehe iach auch so genau auf das Logo-Thema ein.
Kann aber inhaltlich erst am späteren Nachmittag darauf zurück kommen.
herzliche Grüsse,
MIchael
On Wed, 1 Oct 2025 at 10:38, Udo Müller <udo.mueller> wrote:
Lieber Michael,
vielen Dank für dein wertvolles Feedback.
Die Herausforderung in der „Digitalen Welt“ für die Lehnhardt Stiftung ist unserer Empfehlung nach, dass die Lehnhardt Stiftung ein CI respektive Look & Feel benötige, welches auch die „Cochlear Fachkreisfremde“ emotional erreichen kann.
Ob das Logo modernisiert werden soll oder ob man doch beim Wappen bleibt, ist letztendlich eine Entscheidung der Lehnhardt Stiftung.
Daher:
Sehr gerne eine ausführliche Erklärung:
Warum ein Wappen wie das der Lehnhardt Stiftung nicht optimal für den Markenaufbau in der digitalen Welt und für Privatpersonen (Cochlear Fachkreisfremde) ist
Das Wappen der Lehnhardt Stiftung ist ein klassisches heraldisches Design:
Es zeigt einen zentralen Schild in Blau, Rot und Gelb mit einem schwarzen Kreuz oder Symbol im Zentrum, umgeben von blauen und roten Helmzier-Elementen (wie Flügeln oder Federn), einem schwarzen Adler als Krone und goldenen Akzenten für Eleganz. Darunter steht der Name "Lehnhardt Stiftung" in einer traditionellen, serifigen Schrift.
Das Wappen vermitteln Stabilität und Tradition – ideal für formelle Institutionen wie Stiftungen.
Allerdings eignet es sich in der digitalen Welt (Social Media, Websites, Apps) und für die Ansprache von Privatpersonen (z. B. Eltern hörbeeinträchtigter Kinder) nur bedingt für einen effektiven Markenaufbau.
Fehlende Skalierbarkeit und Klarheit in digitalen Formaten
Digitale Medien erfordern Logos, die in allen Größen funktionieren – von 16×16 Pixeln (Favicons) bis zu Full-HD-Bannern. Das detaillierte Wappen mit feinen Linien, Schattierungen und mehreren Symbolen (Schild, Adler, Helm) verliert bei Verkleinerung seine Details und wirkt verschwommen oder chaotisch.
Auswirkung auf Markenaufbau: Nutzer scrollen schnell durch Feeds (z. B. Instagram, LinkedIn). Ein unkenntliches Logo reduziert die Wiedererkennung um bis zu 70 % .
Zu hohe Komplexität – Schwierige Memorability
Traditionelle Wappen haben oft 5–10 Elemente (Farben, Symbole, Typografie), was sie ikonisch, aber nicht einprägsam macht. Moderne Logos (z. B. von WWF oder UNICEF) sind minimalistisch: Ein Panda oder ein Kind – einfach zu merken.
Auswirkung auf Markenaufbau: In der digitalen Welt teilen Privatpersonen Inhalte viral. Ein komplexes Design wird seltener geteilt oder assoziiert, da es nicht "sticky" ist. Studien (z. B. von Adobe) zeigen, dass einfache Logos 3x öfter erinnert werden.
Für Privatpersonen: Betroffene Familien suchen schnelle, intuitive Orientierung.
Altmodischer und distanzierter Look – Fehlende Modernität und Emotionalität
Heraldik assoziiert sich mit Adel, Geschichte und Institutionen – formell und hierarchisch. In der digitalen Ära dominieren flache, verspielte Designs (z. B. mit Icons für Inklusion oder Hören), die Dynamik und Nähe vermitteln.
Social-Media-Algorithmen favorisieren frische, ansprechende Visuels. Ein Wappen kann als "veraltet" wahrgenommen werden, was die Reichweite senkt (z. B. niedrigere Engagement-Rates auf Facebook). Für Non-Profits wie die Lehnhardt Stiftung, die emotionale Themen (Hörverlust bei Kindern) behandeln, fehlt die Wärme.
Individuen wollen sich angesprochen fühlen, nicht belehren. Ein Wappen schafft Distanz, während ein modernes Icon Empathie weckt und Spenden fördert.
Das Wappen verwendet viele Farben (Blau, Rot, Gold, Schwarz) und feine Konturen, die in Dark Mode, bei Farbenblindheit oder auf Low-Res-Geräten problematisch sind. Es ist auch schwer animierbar (z. B. für Website-Übergänge).
Vergleich mit optimalen Alternativen
Aspekt
Traditionelles Wappen (z. B. Lehnhardt)
Moderne Logo-Alternative (Empfehlung)
Komplexität
Hoch (viele Symbole)
Niedrig (1–3 Elemente, z. B. Ohr-Symbol)
Skalierbarkeit
Schlecht (Details verlieren sich)
Gut (vektorbasiert, einfach)
Erinnerungswert
Niedrig (überladen)
Hoch (ikonisch, emotional)
Digitale Passung
Mittel (statisch, formell)
Hoch (animierbar, responsive)
Zielgruppe
Institutionen/Traditionelle
Privatpersonen (nahbar, inklusiv)
Es gibt mehrere Beispiele für Organisationen, Unternehmen und Marken, die ihr traditionelles Wappen- oder Wappenschild-Logo (oft heraldisch inspiriert) durch ein moderneres, vereinfachtes Design ersetzt haben und dabei erfolgreich geblieben oder gewachsen sind.
Solche Rebrandings dienen meist der Anpassung an digitale Medien, eine jüngere Zielgruppe oder eine frischere Markenidentität, ohne den Kern zu verlieren.
1. Cadillac (Automobilhersteller)
Altes Logo: Ein detailliertes, heraldisches Wappen mit komplizierten Elementen, das auf Luxus und Tradition hinwies.
Neues Logo: Eine modernisierte, schlankere Version des Crests mit klaren Linien und weniger Ornamentik.
Erfolg: Die Änderung wurde als "Upgrade von einem klassischen Luxusauto zu einem sleeken Modell" beschrieben und half, die Marke zeitgemäß zu positionieren, was zu gesteigerter Markenwahrnehmung führte.
2. Volkswagen (Automobilkonzern)
Altes Logo: Ein detaillierter, runder Emblem mit vollständigem Namen und traditioneller Schrift, das wappenartig wirkte.
Neues Logo: Ein minimalistischer VW-Monogramm in einem schlichten Kreis, das auf Elektromobilität und Moderne hindeutet.
Erfolg: Die Umstellung wurde als Evolution "von einem Vintage-Auto zu einem modernen E-Fahrzeug" gelobt und trug zu einer erneuerten Markenpräsenz bei, insbesondere im Kontext des Übergangs zu nachhaltigen Modellen.
Altes Logo: Ein Schild mit einem detaillierten Adler-Element, das heraldisch und robust wirkte.
Neues Logo: Der Schild bleibt ikonisch, aber der Adler wurde entfernt, um es simpler und flexibler zu machen.
Erfolg: Die Vereinfachung erhielt die Markenerkennung bei steigender Digitalisierung und wurde als smarte Anpassung gefeiert, die den globalen Wachstumskurs unterstützte.
Diese Beispiele zeigen, dass solche Umstellungen oft zu positiven Effekten führen, solange sie die Kernwerte bewahren.
Empfehlung
Das Wappen der Lehnhardt Stiftung symbolisiert Erbe und Seriosität – super für gedruckte Broschüren oder offizielle Dokumente (wenn in guter Qualität verfügbar) und Fachkreise / Forschung / etc.
Im digitalen Markenaufbau, wo 80 % der Interaktionen mobil und emotional getrieben sind, behindert ein Wappen Wachstum, besonders bei Privatpersonen und Fachkreisfremden, die schnelle, herzliche Verbindungen suchen.
Daher wäre eine Modernisierung sehr hilfreich.
WICHTIG:
Hinzu kommt, dass das aktuelle Wappen nur als kleine Grafikdatei verfügbar ist. (die Pixel Anzahl ist begrenzt und somit für Druckerzeugnisse und Digital nicht optimal einsetzbar.
Dies müsste – wenn wir beim Wappen bleiben wollen- durch einen Grafiker neu erstell werden, um es druckfähig zu machen.
Vorschlag:
Wir sollten uns noch mal grundsätzlich zur weiteren Vorgehensweise des Look & Feels abstimmen, damit wir die budgetierten Beratertage effektiv verwenden können und wir am Ende ein ansprechendes Ergebnis erreichen, womit alle glücklich sind und sich auch wiederfinden / identifizieren können.
Herzliche Grüße
Udo
Hallo, alle,
mein Eindruck zum Logo Design :
ich finde das bisherige Logo sehr gut. Es ist ruhig, vornehm, unaufdringlich und das Einzige, was seit vielen Jahren das Corporate Design prägt
von den Entwürfen finde ich auch das 3. am Besten, allerdings mein (subjektiver) Eindruck:
die starken Klammern und das starke Grün rücken das Wappen in den Hintergrund
Schrift ist zu eng
der Unterstrich ist überflüssig – die Klammern reichen ohnedies unter das Wappen und grenzen es nach unten ab. Der Unterstrich beengt das Wappen zusätzlich
das Logo wird um die Hälfte grösser
Insgesamt: wenn ich die Augen schliesse, und mich als Wappen fühle, dann fühle ich mich eingeengt, abgetrennt von der Umgebung
Um nicht missverstanden zu werden: Danke Udo für die kreative und professionelle Arbeit ! Sie ist sehr wichtig
Die Richtlinie konnte ich noch nicht studieren.
Angelika: ich schicke Euch morgen die beste Version, die ich selbst habe.
Auch: werde sehen, ein Vergleichbeispiel des Headers morgen hochzuladen.
Von: Michael Goriany <michael.goriany> Gesendet: Mittwoch, 1. Oktober 2025 01:48 An: Angelika Geuttl-Strahlhofer <ag> Cc: Udo Müller <udo.mueller>; Monika Lehnhardt <monika.lehnhardt>; Irene Sturm <sturmirene10>; Frank Koall <frank.koall> Betreff: Re: Logo Lehnhardt Stiftung Update-Schleife
Hallo, alle,
habe meinen Kommentar/Antwort versuchweise hier geschrieben, um die Übersicht nicht zu verlieren: